Ende gut, alles gut

Nach neun intensiven Tagen ist unsere Velotour Stäfa – Venedig heute zu Ende gegangen. Wir sind nicht nur pannen- und unfallfrei am Meer angekommen, wir blieben auch sonst von Zwischenfällen verschont. Selbst das Wetter meinte es mit ganz wenigen Ausnahmen gut mit uns.

Wir bedanken uns bei den 18 Jugendlichen für ihren Durchhaltewillen, für ihre Begeisterungsfähigkeit und für ihre Motivation. Ebenfalls bedanken wir uns ganz herzlich bei allen Helfern, Spenderinnen und all jenen, die an uns geglaubt und uns in irgendeiner Form unterstützt haben. Ohne euch wäre der Traum von „Mit dem Velo ans Meer“ nie Wirklichkeit geworden: GRAZIE!

Das andere Venedig

San Marco, Rialto, Dogenpalast, der Strand am Lido, Murano.

In Windeseile formen die Glasbläser aus einem glühenden Klumpen ein galoppierendes Pferd. Wir trauen unseren Augen nicht, wenn das zähflüssige Material plötzlich zu transparentem Glas wird.

Wir spazieren entlang den Kanälen und erfahren, dass es eigentlich Flüsse sind, die sich um die 118 Inseln Venedigs winden. Wir schauen hoch zu den Kirchtürmen und stellen erstaunt fest, dass sie fast alle schief sind. Faszinierend, diese Lagunenstadt!

Schliesslich entdecken wir aber auch noch das andere Venedig, dasjenige, das auch Verona, Mailand oder Zürich sein könnte. Etwas versteckter vielleicht in den engen Gassen, aber trotzdem sind sie alle da: Zara, H&M, Victoria’s Secret und wie sie sonst noch heissen.

Und so finden doch noch alle ihre Andenken aus Venedig, von der Vase über Absatzschuhe bis zur Bodylotion. Womit wir morgen getrost wieder abreisen können aus dieser Stadt, die auf irgendeine Art alle zu begeistern vermag.

VENEZIA

Angekommen!!! Nach 527 Kilometern sind wir am Ziel! Wir können es selbst kaum glauben, sind überwältigt, erschöpft, glücklich und stolz. Und weil uns schlicht die Worte fehlen, belassen wir es heute bei einer Kurzversion und geniessen stattdessen den Abend in Venedig.

Entscheidung im Valsugana

Beim diesjährigen „Giro Stäfa-Venezia“ scheinen die Würfel gefallen zu sein. Auf der zweitletzten Etappe von Trento nach Bassano konnte die Spitzengruppe mit Dariyan, Joris, Niels, Pius und Yanik ihren Vorsprung dank einem Stundenmittel von beinahe 30 km/h weiter ausbauen.

Beim Bergpreis zu Beginn schien das Team um Leader Markus mit den Fahrern Tobias und Gabriel dem Team Stefan noch Paroli bieten zu können, doch trotz Single Trails büssten die Verfolger auf den insgesamt 97 Kilometern noch Zeit ein und erreichten das Ziel in Bassano als Zweite.

Hinter den beiden führenden Mannschaften entbrannte ein spannender Kampf um die weiteren Ränge. Das Team um Leader Simon mit Alessia, David, Fabienne, Madita und Milla konnte dank der Unterstützung von deutschem HipHop den dritten Platz verteidigen.

In einem Fotofinish fuhr die Mannschaft mit Erin, Fiona, Lela, Leona, Lorin und Nadine um den Leader Raffael knapp dahinter über die Ziellinie. Den dritten Rang verpassten sie wohl nur deshalb, weil sie unterwegs zu viele Fotostopps einlegten.

Auf der abschliessenden, 77 Kilometer langen Flachetappe nach Venedig wird es wohl kaum mehr zu Verschiebungen im Gesamtklassement kommen. Es ist davon auszugehen, dass bei der triumphalen Fahrt über die Ponte della Libertà alle vier Teams dicht beieinander liegen werden.

Der Sonne entgegen

330 Kilometer sind zurückgelegt, die Regenwolken haben sich verzogen und die Temperaturen steigen. Die Apfelbäume haben inzwischen den Reben Platz gemacht. Selbst die Sprachgrenze haben wir ohne nennenswerte Zwischenfälle überquert.

Die Stimmung ist weiterhin ausgezeichnet. Wer sich fragt, wie man Kinderaugen zum Leuchten und Gesichter zum Strahlen bringt, dem helfe vielleicht dieser simple Tipp: Fahrt mit dem Velo nach Venedig! Wir sind selbst begeistert, wie begeisterungsfähig Kinder sein können.

Von nun an soll die Sonne unser treuer Begleiter sein. Morgen wird es zwar nochmal etwas härter mit einem kurzen, aber heftigen Anstieg gleich zu Beginn. Doch anschliessend geht es nur noch bergab dem Meer entgegen.

Land unter in Meran

Meran ist ja nicht besonders bekannt für seine regnerische Seite. Wir hatten das seltene Glück einen der wenigen Regentage in seiner vollen Länge erleben zu dürfen. Damit aber noch nicht genug Wasser: Die Hälfte des Tages planschten wir in den Becken der Therme – ebenfalls zumeist draussen im Regen. Dabei haben wir auch gelernt, dass es nicht nur im Eishockey Zeitstrafen gibt. Aber darüber können andere besser Auskunft geben.

Morgen starten wir den zweiten Teil unserer Tour mit knapp 90 Kilometern bis Trento. Es geht also erholt auf dem tollen Radweg durchs Südtirol weiter ins „richtig italienische“ Italien! Regnen sollte es von nun an nicht mehr. Und sonst halten wir uns an das treffende Zitat aus der Zürichsee-Zeitung: „Wenn es anfängt zu regnen, müssen wir durchbeissen und weiterfahren.“

Halbzeit

Die Hälfte ist geschafft, wir sind alle in Meran angekommen. Es war anstrengend, aber mega lustig, mega schön, mega schön im Regen, mega kalt, mega fein. Wir haben den Ofenpass überquert, Gemsen gesehen, sind nach Italien gerast, wurden von den Carabinieri durchgewunken, von Karin und Rolf mit Bouillon aufgewärmt und haben – wie es sich gehört – die erste Pizza und das erste Gelato gegessen. Morgen schlafen wir aus…